Fanny & Alexander Rezension: Eine fesselnde Adaption von Ingmar Bergmans Opus Magnum ★★★



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Wie bei Ingmar Bergmans Filmen dauert es eine Weile, bis die Adaption seines historischen Dramas von 1982 von Old Vic ins Spiel kommt.



Der Oscar-prämierte Film des schwedischen Regisseurs handelt von einer zügellosen Theaterfamilie, die Anfang des 20. Jahrhunderts in der Stadt Uppsala lebtedasJahrhundert.



Stephen Beresfords neue Adaption beginnt mit einem Wirbelwind von Szenenwechseln, als wir die Ekdahls kennenlernen: die jungen Geschwister Fanny und Alexander, ihre Drama-Queen eines Vaters und einer nach Zuneigung hungernden Mutter, lüsterne Onkel, Tanten und die Großmutter Helena – der extravagante Kopf von der Familie.



Anfangs sind sie schwer zu erwärmen – mit Ausnahme von Helena, die von Penelope Wilton (alias Mrs Crawley in Downton Abbey) gespielt wird und die Bühne erleuchtet. Ähnlich wie Maggie Smiths Matriarchin in Downton hat sie die besten Zeilen und macht das Beste daraus, was Helenas Beobachtung trocken widerspricht, dass der traurigste Anblick der Welt eine Schauspielerin ist, die die Bühne nicht verlassen wird.



Kevin Doyle und Catherine Walker als Bischof Edvard und Emilie Ekdahl (Fotos: Manual Harlan)



Die Geschichte beginnt nach der ersten von zwei Pausen, als Fannys und Alexanders verwitwete Mutter (eine verhaftende Wendung von Catherine Walker) einen asketischen Bischof heiratet, der die Familie in sein zugiges Schloss verschleppt, um bei seiner drakonischen Schwester und gebrechlichen Großtante zu leben.



Der widerliche Bischof wird von Kevin Doyle (ein weiterer Downton-Alumnus – Molesley der Kammerdiener) gespielt, der es für seine göttliche Pflicht hält, Alexander die Fantasie zu vertreiben. Bergmans Geschichte wird zu einem Erwachsenenmärchen, als Geister auftauchen und die Kinder durch Magie entkommen.



Im Kern ist dies die existenzielle Suche des jungen Alexander, und das heitere Ende wird durch die Schärfe gemildert, als er sich an ältere Menschen wendet, um Antworten zu erhalten. Warum kann es nicht so bleiben, wenn alles gut und glücklich ist? fragt er Helena. Warum muss immer etwas Schlimmes passieren? Warum muss sich das immer ändern?

Jack Falk und Molly Shenkar sind als Alexander und Fanny sehr beeindruckend, und es gibt schöne Wendungen von Michael Pennington als avunkulärem Familienfreund und Jonathan Slinger und Thomas Arnold als rückgratlosen Onkeln.



Die Inszenierung von Regisseur Max Webster ist geschickt und geschickt inszeniert, leidet aber mit dreieinhalb Stunden unter einem schwabbeligen Drehbuch und zu vielen Setwechseln.

Schon früh sagt Helena ihrem Sohn, dass seine Krippe viel zu lang ist – das sagen alle. In einer halben Stunde sollte es gleich fertig sein. Man möchte nicht, dass Bergmans Meisterwerk so brutal beschnitten wird, aber etwas weniger würde mehr bedeuten.

Fanny und Alexander sind bis 14. April im Londoner Old Vic Vic

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